Erfolgreiche Saison-Halbzeit der Landfrauen Müden

 

Das Programm der Müdener Landfrauen in der ersten Hälfte
dieser Saison war vielseitig, anspruchsvoll und äußerst
erfolgreich und hat zahlreiche Zuhörerinnen begeistert.
Gestartet wurde im August mit einer informativen Tour zur KWS Lochow GmbH in
Wohlde mit spannenden Eindrücken in den Saatzuchtbetrieb.
Im September gab es durch Frau Dittmer von der Landwirtschaftskammer viele
Erkenntnisse über die Kraft der Hülsenfrüchte. Dabei wurden die Inhalte des
Vortrags durch ein ausgesprochen leckeres Hülsenfrüchte-Menü im Gasthaus
Örtzewinkel praktisch umgesetzt.
Nicht weniger spannend war das im Oktober folgende Referat über den
„Plastiktsunami“. Die Meeresbiologin Frau Dr. rer.nat. Schöneich-Argent hat die
weltweiten Probleme des Plastikmülls zu Wasser und zu Land nahe gebracht und
viele wertvolle Tipps zur Vermeidung gegeben.

 

Im trüb-grauen und nassen November hat Frau Dr. Etta Jeremie die
Zuhörerinnen mit ihrem Referat „Afrika und seine Kinder in Tansania“ mitgenommen
in die Wärme Afrikas. Beginnend mit einem Fotobericht über die Kolonial-geschichte
des Kontinents hat sie anschließend die Besonderheiten des Landes Tansania
herausgestellt in seiner Geschichte, der Politik und Wirtschaft, seinen verschiedenen
Landschaften und Nationalparks sowie mit seinen Bevölkerungs- und
Sozialstrukturen und dem Gesundheitswesen. Abschließend hat sie über ihre
dortigen Kinderhilfs-projekte berichtet, in denen Kinder vom Säuglingsalter bis zum
Abschluss einer Berufsausbildung betreut werden in einer Kindertagesstätte, einem
Familienhaus und einer Wohngruppe für Kinder mit Handicap. Ergänzt werden diese
Einrichtungen durch ausbildungsbegleitende persönliche Patenschaften. Unter dem
Gedanken der „Hilfe zur Selbsthilfe„ ist Ziel dieses Engagements die lebenswerte
Selbständigkeit aller Betreuten.

 

Ende November hat der Apotheker Christian Vogel aus Hermannsburg die
Zuhörerinnen gefesselt mit dem spannenden Vortrag „Frauen sind anders“. Denn die
geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Hinblick
auf Krankheit aus biologischer und sozialer Sicht werden bisher in der Behandlung
kaum berücksichtigt - weder in der Forschung noch in der Therapie.
Krankheitsverläufe, Krankheitssymptome und Arzneimittelwirkungen sind
unterschiedlich, denn Frauen haben u.a. eine geringere Körpergröße, weniger
Muskelmasse, ein geringeres Plasmavolumen sowie einen anderen Stoffwechsel
und Hormonhaushalt als die Männer. Es gibt mittlerweile zwar entsprechende
Auflagen im Arzneimittelrecht und Pharmaunternehmen müssen seit 2004
gendergerecht forschen, allerdings ist die Umsetzung schwierig und bis zur
praktischen Einführung individueller oder zumindest geschlechtsangepasster
Therapien ist der Weg noch lang. Das Resümee von Herrn Vogel bedeutet
deswegen zumindest zum jetzigen Zeitpunkt: „Es ist ein Risiko, eine Frau zu sein“.

Auch bei den Müdener Landfrauen wurde die Stimmung im Dezember
weihnachtlich, denn am 6. Dezember fand die traditionelle Adventsfeier statt. Für die
Tischdekoration waren Engel gebastelt, es wurden gemeinsam Lieder gesungen und
Geschichten vorgelesen. Aber besonders der Vortrag von Pastor Francis
Abdelmassieh von der Müdener St. Laurentius-Kirche brachte eine festliche und
erwartungsvolle Atmosphäre. Er berichtete über Advents- und Weihnachtsgebräuche
in verschiedenen Kulturen. Vom Lucia-Fest in Schweden reisten die Landfrauen
gemeinsam mit ihm über Mexiko, Äthiopien und Japan nach Australien um die
dortigen Festtage kennen zu lernen. Besonders ausführlich berichtete Pastor
Abdelmassieh über sein Heimatland Ägypten, in dem er bereits viele Jahre als Pastor
gewirkt hat. Dort zeigt sich die Adventszeit - wobei es den Begriff „Advent“ in
Ägypten nicht gibt - als Zeit des Zusammenkommens und der Freude, die Menschen
über religiöse Grenzen hinweg verbindet. An vielen Tagen wird in Gottesdiensten
und in der Familie gefeiert, wobei die wichtigsten Festtage anders als bei uns an
Silvester und am 6. Januar liegen.


Natürlich gab es neben dem Fortbildungsprogramm Veranstaltungen für das
Gemeinwohl und auch „einfach einmal zum Vergnügen“ mit Spiele-Nachmittagen,
gemeinsamen Vorbereitungen für den Müdener Laurentius - und Weihnachtsmarkt:
da wurden Sträuße gebunden, Kuchen gebacken und Hochzeitssuppe gekocht mit
immer wieder neuer Begeisterung und Freude, denn gemeinsames ehrenamtliches
Arbeiten bringt nicht nur soziale Kontakte sondern ein unschätzbares positives
Lebensgefühl.
Die Landfrauen in Müden wünschen Ihnen allen ein gutes und erfolgreiches „Neues
Jahr“ 2024 und laden Sie herzlich ein zu den Veranstaltungen in der zweiten Saison-
Hälfte, beginnend mit dem „Frauenfrühstück“ und Helene Keul am 27. Januar.
02.01.2024 Etta Jeremie

 

 

Start in die neue Saison

 

Die Landfrauen in Müden bieten ein vielseitiges Programm

 

 

 

Mit einer Besichtigungstour zur KWS Lochow GmbH in Wohlde sind die Müdener Landfrauen in ihre neue Programmsaison gestartet.

 

Am 8. August war eigentlich wieder eine Radtour geplant, wegen des Regenwetters wurde dann kurzfristig die Fahrt nach Wohlde mit eigenen PKW organisiert. In der Begleitung von Frau Hackmann erfuhren die Landfrauen über die Firmengeschichte, die mit Gründung der Saatzucht in Petkus durch Ferdinand von Lochow begann und jetzt in die börsennotierte KWS mit Hauptsitz in Einbeck einmündete. Der Betrieb in Wohlde ist einer von 12 KWS-Standorten in Deutschland und befasst sich nach anfänglicher Roggenzucht jetzt auch mit Züchtungen anderer Früchte wie z.B. Erbsen, Bohnen, andere Getreidesorten und Zwischenfrüchte. Aktuell sind ca. 100 Sorten im Bestand. Noch heute besteht in Wohlde der größte Roggenzuchtbetrieb mit dem einzigen zugelassenen privaten Labor für Saatgutprüfung. Bei Kaffee und Kuchen konnten anschließend noch Erfahrungen ausgetauscht und die umfassend informative Führung rekapituliert werden.

 

Schon am 18. August folgte der nächste Programm-Punkt mit dem traditionellen Binden der Heidesträuße für den Kinderumzug zum Laurentius-Markt. In den beiden vorausgegangenen Tagen hatten bereits mehrere Landfrauen Heidekraut und Eichenzweige geschnitten und am Morgen vorm Umzug haben dann 12 Damen gemeinsam mit den Kindern daraus insgesamt 85 ganz prächtige Blumenstöcke gebunden - ergänzt durch frische Gartenblüten. Da der Regen eine Arbeit im Freien ungemütlich machte durfte die Treppenhalle in der Grundschule genutzt werden – und auch die Rektorin Heike Conrads war wieder mit Engagement im Einsatz.

 

Der aktuelle Programm-Flyer listet 11 weitere interessante Referate, Veranstaltungen und Aktionen auf, zu denen neben allen Landfrauen selbstverständlich auch Gäste gern gesehen sind. Sie können sich hierzu jederzeit bei der 1. Vorsitzenden, den Ortsvertreterinnen oder der Schriftführerin informieren.

 

 

 

21.08.2023 gez. Etta Jeremie